Trauer

Viktoria-Lotzer-4-zu-3

Alle 14 Jahre meiner Tätigkeit als Heilpraktikerin schätze ich mich glücklich, erleben zu dürfen, wie die Patienten Erleichterung verspüren, die Schmerzen verblassen und sie auch geheilt werden.

Trauer bezeichnet die durch ein betrübendes Ereignis verursachte Gemütsstimmung und deren Kundgebung nach außen, etwa durch den Verlust nahestehender oder verehrter Personen oder Tiere, durch die Erinnerung an solche Verluste, oder auch zu erwartende Verluste.

Die Trauer verläuft gewöhnlich in mehreren Phasen:

  • Die meisten Betroffenen erleiden zeitweise eine Akute Belastungsreaktion („Schock“); sie können nicht wahrhaben, dass ein Mensch oder ein Tier gestorben ist oder dass ein schwerer Verlust zu erwarten ist.
  • Sie erleben eine Phase der Niedergeschlagenheit. Sinnleere, Zukunftsangst und/oder Hadern mit dem Schicksal dominieren die Gedanken. Häufig treten auch Desorientierung, Vergesslichkeit und/oder körperliche Reaktionen auf (wie Konzentrationsverlust, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust). Die Aufmerksamkeit im Kontakt mit anderen und für alltägliche Aufgaben fällt schwer. Trauernde haben Verlassenheits- und Schuldgefühle sowie andere Symptome von Unwohlsein und Ermüdung.
  • In einer weiteren Phase „heilen Wunden“. Der Gedanke an die verstorbene oder verlorene Person (auch an Tiere, Haus, Heimat, Arbeit) lässt weniger verzweifeln. Es gelingt den Trauernden, sich wieder besser zu konzentrieren, das Hier und Jetzt adäquat wahrzunehmen und den Blick auf die Zukunft zu richten. Im Idealfall erreicht der Trauernde wieder ein seelisches Gleichgewicht und kann Glück und andere positive Emotionen empfinden. Er kann neuen Sinn finden.

In China gilt der Tod traditionell nicht als Ende, sondern als Übergang der Seele in ein ewiges Dasein. Der Konfuzianismus, der das chinesische Denken stärker geprägt hat als jede andere Philosophie, konzipiert diese ewige Dasein allerdings nicht so sehr als Unsterblichkeit des Individuums, sondern vielmehr als Kontinuität der Familie. Die Familie ist in China alles, und das Individuum ohne Familie nichts. Trauersitten sind in China Ausdruck der kindlichen Pietät und der Verpflichtung der Jungen gegenüber den Vorausgegangenen, denen sie alles verdanken, was sie haben und was sie sind.

Der älteste Sohn der Familie des Verstorbenen hat, weil er den Fortbestand der Familienlinie garantiert, auch bei den Trauersitten eine Schlüsselfunktion. Er geht von Haus zu Haus und überliefert niederkniend den Nachbarn und Angehörigen die Todesnachricht. Es ist sehr üblich und wird erwartet, beim Erhalt einer Todesnachricht und während der Trauer laut zu weinen und zu wehklagen, selbst wenn man nicht wirklich traurig ist. Dies gilt besonders für den ältesten Sohn. Unüblich ist es hingegen, über seine Trauer zu sprechen; viel über Gefühle zu sprechen, gilt in China traditionell als ungesund.

Der Sarg mit dem Verstorbenen wurde traditionell im Haus oder Innenhof der Angehörigen zu einer mindestens einwöchigen Totenwache aufgebahrt; die Angehörigen durften in dieser Zeit weder Schmuck noch rote Kleidung tragen. Kinder und Schwiegertöchter – von denen erwartet wurde, dass ihre Trauer am größten sei – trugen Schwarz und eine Haube aus Sacktuch, Enkel trugen Blau und Urenkel Hellblau. Schwiegersöhne wurden als Außenstehende angesehen und durften hellere Farben tragen. Blutsverwandte und Schwiegertöchter hatten während der gesamten Totenwache laut zu weinen und zu wehklagen.

Nach der Bestattung begann traditionell eine 100 Tage dauernde Trauerzeit. Um ihre Trauer anzuzeigen, trugen die Angehörigen in dieser Zeit ein Stück farbigen Stoff am Ärmel: die Kinder Schwarz, die Enkel Blau und die Urenkel Grün. In sehr traditionsbewussten Familien wurden die farbigen Stoffstücke bis zu drei Jahre lang getragen. In den ersten 49 Tagen durften die Nachkommen des Verstorbenen nicht ihr Haar schneiden. Besondere Regeln galten auch für den ältesten Sohn der Familie, der in den ersten sechs Monaten nach der Bestattung weder die Farbe Rot tragen noch heiraten durfte. Verlangt war eine Trauerzeit nur beim Tode von Familienmitglieder aufsteigender Linie; wenn ein Kind oder eine Ehefrau verstarb, konnte die Trauerzeit – weil es hier nicht um Gefühle, sondern um Pflichterfüllung gegenüber den vorausgegangenen Generationen ging – ganz entfallen.

Eine weitere chinesische Besonderheit ist das alljährliche Qingming-Fest, ein Totengedenkfest, bei dem den bestatteten Verstorbenen Blumen und Geschenke gebracht werden

Der Trauerprozess ist kein passiver Vorgang, bei dem etwas mit einem geschieht; vielmehr muss der Trauernde aktiv werden und eine Reihe von Aufgaben lösen. Diese „Arbeit“ gewährleistet erst einen „normalen“ Trauerprozess; wird die Trauerarbeit nicht geleistet, ist der Abschluss des Trauerprozesses nicht mehr möglich. Pathologische Trauerverarbeitung ist die Folge.

Mein naturheilkundliches Angebot besteht aus der Ordnungstherapie mit der Berücksichtigung psychologischer Aspekte, der Pflanzenheilkunde sowie der Traditionellen Chinesischen Medizin (Akupunktur inkl. Moxibustion).

Was meine Patienten über mich sagen

Quelle: jameda.de